Also ich hab schon für verschiedene Musher gehandelt. Allerdings immer für Long Distance Teams in Übersee und noch nie in Deutschland. Was die Aufgaben angeht - die waren/sind schier unendlich. Ich versuch mal so grob einen Tagesablauf herunterzuschreiben:
- Yard säubern
- Hunde wässern
- Hunde anspannen
- Hunde trainieren
- Hunde füttern
- Hunde ausspannen und auf mögliche Verletzungen untersuchen
- Verletzungen behandeln - heißt Muskeln massieren, verletzte Füße behandeln, etc.
Ok, ich merk schon, so komm ich nicht weiter. Also das mal so im Groben. Dazu kommt noch nach Bearf:
- Hütten und Näpfe reparieren und "in Schuss halten" - Hundehütten müssen immer genug Stroh haben, dicht sein, etc.
- je nach Bedarf Pillen verabreichen (vor den großen Rennen oft Vitaminpillen)
- Krallen schneiden
- Equipment (vor allem Leinen) kontrollieren und in Schuss halten
- Ketten, Zäune reparieren
- neue Leinen fertigen, Fox Tails nähen, Chicken Feet Gaitor nähen
- Schlitten für Campingtripps vorbereiten
- Runner Plastic wechseln
- Fleisch schneiden (tonnenweise - und das mein ich jetzt nicht übertrieben)
- Snacks abpacken
- Meals und Snacks für die Hunde auf Rennen zusammenstellen
- Booties pudern und bündeln
- für Musher und Team kochen und abspülen :P
- für food drops kochen
- food drops packen
- wenn Musher nicht da ist (Rennen oder früher in der Saison Vorträge im Sonstwo) Laden am Laufen halten und vor allem Hunde trainieren
- Wasser pumpen/schöpfen/von sonst wo her holen (Feuerwehr, Tankstelle, etc.) und Holz hacken - je nachdem, wie die Bedingungen im Kennel sind - bei fließend Wasser, Strom und Gasofen fällt das natürlich weg
- Einkaufen fahren (der weiteste Weg, den ich je hatte waren 2 h)
aber auch:
- Puppies bespaßen
- Hunde beschmusen
- und vor allem Schlittenfahren!!!
Ich hab es mir nie leicht vorgestellt, aber es gibt Musher für die definitiv schwerer ist zu arbeiten als für andere. Das liegt nicht an den Aufgaben, die bleiben ja mehr oder weniger gleich, sondern eher am Musher selbst. Es gibt halt gute Chefs und schlechte Chefs wie überall im Leben. Außerdem ist es ein Riesenunterschied, ob man irgendwo in der Wildnis in einer kleinen Blockhütte ohne Strom, Wasser und Gas lebt, wo es vielleicht noch wochenlang um -40 Grad hat, abgeschieden von der Menschheit und abgeschnitten von der Außenwelt, oder ob man in einer Gegend lebt, in der Mann in einer Stunde im Supermarkt oder in einer warmen Dusche sein kann, Internet zur Verfügung hat und Handyempfang. Das macht das Leben natürlich unsagbar leichter. Ich würde auch für keinen Musher mehr arbeiten der keine Bandsäge zum Fleischschneiden hat. Aber ansonsten - ist ja eine Lebenseinstellung und kein Hobby und wenn es mir nicht gefallen würde, wäre ich ja grad nicht wieder hier - in Alaska. Was man natürlich schon sagen muss - es ist sehr harte körperliche Arbeit.